Gewalt gegen Einsatzkräfte und Klinikpersonal
Gewalt gegen Einsatzkräfte und Klinikpersonal
Gewalt gegen Einsatzkräfte und gegen Personal in Notaufnahmen nimmt in den letzten Jahren in Deutschland zu. Ob und in welcher Form gesellschaftliche Veränderungen Ursache für diese Entwicklung sind, ist Gegenstand unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen. Aus der Polizeipsychologie lassen sich direkte Handlungsempfehlungen für Einsatzkräfte und Klinikpersonal ableiten.
Überleben ist kein Zufall
Gewaltorientierte Begegnungen müssen nicht in Gewalt eskalieren, Gewalt ist in diesen Situationen eher „eingebaut“ als beabsichtigt (Toch, 1969). Menschliche Interaktionen sind keine statischen Situationen. Angelehnt an die Katastrophentheorie (Hillix et al., 1979) kann ein System plötzlich in einen völlig anderen Zustand kippen, von Frieden zu Gewalt. Personen geraten leicht in Gefahr, wenn sie verfrüht durch kognitive Festlegungen (Langer, 1991) beeinflusst werden. Subjektive Deutungen einer Situation sind gefährlich, mit gelassener Wachsamkeit das Verhalten des Gegenübers zu beobachten und angemessen zu reagieren kann man lernen. Die Interaktion zweier Menschen erfolgt Zug um Zug, jeder beeinflusst den anderen.
Psychologie der Selbstverteidigung
Die beste Selbstverteidigung ist die Vermeidung eines Angriffes, so trivial wie wahr. In der Extremsituation eines gewalttätigen Übergriffes bringen Ihnen vermeintlich erlernte Kampftechniken nichts, wenn sie in Angst und Panik verfallen. Die Wissenschaft identifiziert die persönlichkeitspsychologischen Komponenten aktiver Lebensstil, synergetischer Denkstil, gelassene Wachsamkeit, Humor und nichtsprachliche Signale der Selbstsicherheit als Faktoren, die helfen Gefahrensituationen zu managen oder zu überleben. Bevor Sie daran denken Selbstverteidigungskurse zu besuchen, lernen Sie Ihre psychologischen Stärken kennen und Strategien der Interaktion in Gefahrensituationen anzuwenden. Für den Transfer des Erlernten ist es notwendig, dass alle Teilnehmer eines Seminars individuell beraten werden und Strategien ausgewählt und trainiert werden, die der jeweiligen Persönlichkeit entsprechen.
Training für Einsatzkräfte und Klinikpersonal
Um geeignete Strategien oder Handlungsanweisungen umsetzen zu können, ist psychologisches Wissen nötig, welches praxisnah vermittelt wird. Insbesondere die psychische Vorbereitung auf Gefahren im Beruf ist ein wichtiger Faktor. Unvorbereitet und unerwartet einer Gewaltsituation ausgesetzt zu werden kann posttraumatische Störungen begünstigen. Dieser Gefahr wird im Seminar vorgebeugt, um sich dann Strategien und Problemlösefähigkeiten zu widmen, die zu Kontrollüberzeugung und Minimierung von Angst führen. Lernen Sie Ihr psychologisches Immunsystem und sich selbst neu kennen.